Die Karte zeigt den jährlichen Überschuss der Stickstoff-Hoftorbilanz im Mittel der Gemeinden (in Kilogramm Stickstoff pro Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche; entsprechend der Typ 3 Definition ohne Deposition). Der Überschuss der Stickstoff-Hoftorbilanz Typ 1 (einschl. Deposition) beziffert die Gesamtmenge der potenziellen jährlichen Austräge an reaktivem Stickstoff (NO3, NH3, N2O und andere) aus der Landwirtschaft in die Umwelt. Grenzwerte für den zulässigen Überschuss der Stickstoff-Hoftorbilanz (Critical Surplus) sind derzeit noch nicht festgelegt.
Der Überschuss der Stickstoff-Hoftorbilanz ist vor allem hoch in den Gemeinden mit hohem Viehbesatz in den östlichen Landesteilen und steht in engem Zusammenhang mit der Ammoniak-Hintergrundkonzentration.
Der vollständige Stickstoffüberschuss (Typ 1) wird berechnet, indem man die Stickstoff-Hintergrunddeposition und den Stickstoffüberschuss Typ 3 addiert. Der Überschuss der Stickstoff-Hoftorbilanz wurde von der Universität Gießen, Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement, in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim, Institut für landwirtschaftliche Betriebslehre im Auftrag der LUBW berechnet. Der Überschuss der Stickstoff-Hoftorbilanz ist hochgerechnet aus der Auswertung der Hoftorbilanzen für die landwirtschaftlichen Testbetriebe in Baden-Württemberg im Mittel der Wirtschaftsjahre 2009/10 – 2013/14 (Stand 2014). Der Stickstoffüberschuss wird als Mehrjahresmittel veröffentlicht, um beispielsweise Vorratseffekte bei Mineraldünger auszugleichen.
Hinweise für Anwender: Der Stickstoffüberschuss der Hoftorbilanz Typ 3 stimmt nicht mit dem „Nährstoffvergleich“ nach Düngeverordnung überein, da im Nährstoffvergleich die Emissionen in die Atmosphäre abgezogen sind. Die dargestellten Stickstoff-Überschüsse sind Schätzwerte für die Mittelwerte in den Gemeinden in Baden-Württemberg. Eine Interpretation der Karte unterhalb dieser räumlichen Auflösung, z.B. für einzelne Landwirtschaftsbetriebe oder -flächen, ist nicht zulässig und nur unter großem Vorbehalt möglich. Eine Korrektur der Überschüsse ist insbesondere relevant, wenn sich der Umfang der Tierhaltung in der Gemeinde verändert hat oder von den Betrieben vor Ort qualitätsgesicherte Hoftorbilanzen vorliegen.
Für die weitere Sachverhaltsermittlung kann der Stickstoff-Überschuss ab dem Maßstab 1:400.000 auch relativ zum Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche in der Gemeinde betrachtet werden (siehe "Relativer Stickstoff-Überschuss" in der Legende). Insbesondere wenn der Waldanteil in den Gemeinden unterschiedlich ist, ergibt der Relative Stickstoff-Überschuss ein genaueres Bild der Auswirkung der landwirtschaftlichen Emissionen auf die Umwelt.
Der Stickstoff-Überschuss und der relative Stickstoff-Überschuss werden nach Bedarf aktualisiert.
Version 2: Neuberechnung mit einem Stickstoff-Überschuss für Gemüse- und Gartenbaubetriebe (Typ 3 ohne Deposition) in Höhe von 60 kg ha LF-1 a-1 (Aktualisierung auf Version 2 im Kartendient im Juli 2017 und im Download Daten im November 2017).
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