Verfügbarkeit von Informationen zu Hochwassergefahren:
Nicht für alle baden-württembergischen Gewässer wurden hydraulische Berechnungen zur Ermittlung der Gefahr durch Flusshochwasser durchgeführt. Sind an einem Gewässer keine Informationen dargestellt bzw. vorhanden, können auch dort Hochwassergefahren auftreten. Gefahren durch Starkregenereignisse und hohe Grundwasserstände können auch fern von Gewässern auftreten. Grundsätzlich muss daher überall in Baden-Württemberg mit diesen Gefahren gerechnet werden, auch wenn diese im Daten und Kartendienst im Bereich Hochwasserrisikomanagement nicht abgebildet werden.
Die in den Hochwassergefahrenkarten dargestellten Überflutungsbereiche durch Flusshochwasser bei HQ100 stellen eine Teilmenge der amtlichen Überschwemmungsgebiete (ÜSG) dar. Es können lokal weitere Erkenntnisse vorliegen. Eine vollständige Beurteilung der Hochwassersituation kann nur die zuständige Wasserbehörde abgeben.
Die dargestellte Fachkarte stellt den Kartentyp 1 der Hochwassergefahrenkarten dar:
Es werden die errechneten Überflutungstiefen (in Metern) für ein 100-jährliches Hochwasser (HQ100) dargestellt sowie für ein HQ10, HQ50 und HQExtrem: Je dunkler der Farbton, desto höher ist die Überflutung. Ausgegangen wird dabei von einem planmäßigen Betrieb von Bauwerken wie z. B. Hochwasserschutzanlagen und Brücken.
Dabei bedeutet beispielsweise HQ100: Abflussmenge [m³/s], die statistisch gesehen einmal in 100 Jahren auftritt.
Diese Flächen eines 100-jährlichen Hochwassers (HQ100) haben insbesondere für die Bauleitplanung Relevanz. Nach § 65 des Wassergesetzes für Baden-Württemberg gelten die Gebiete, in denen ein Hochwasserereignis statistisch einmal in 100 Jahren zu erwarten ist, als festgesetzte Überschwemmungsgebiete, ohne dass es einer weiteren Festsetzung bedarf. Für diese Gebiete werden in § 78 Wasserhaushaltsgesetz des Bundes besondere Schutzvorschriften formuliert (u.a. Verbot neuer Baugebiete).
Generell gilt: Wild abfließendes Oberflächenwasser (Hangwasser) und der Einfluss der Kanalisation (Stadthydrologie) können bei der Erstellung der Karten nicht berücksichtigt werden. Es wird die Gefährdung durch Oberflächengewässer dargestellt.
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