Die Hochwasserrisikokarten (HWRK) bauen auf den Hochwassergefahrenkarten (HWGK) auf. Im Zentrum der Betrachtung der Risiken durch Hochwasser stehen die vier Schutzgüter: menschliche Gesundheit, Umwelt, Kulturerbe und wirtschaftliche Tätigkeiten. Die HWRK zeigen die für diese Schutzgüter bestehende Betroffenheit bei unterschiedlichen Hochwasserszenarien auf. Die Darstellung beruht auf folgenden Angaben:
| Schutzgut Menschliche Gesundheit | Anzahl der potenziell betroffenen Einwohner1 als Orientierungswert |
| Schutzgut Wirtschaftliche Tätigkeiten | Landnutzung |
| Schutzgut Umwelt | IE-Anlagenstandorte / Seveso III-Betriebsbereiche (Angaben zu Anlagen bzw. zu Betrieben, die bei einer Überflutung unbeabsichtigte Umweltverschmutzungen verursachen können),potenziell betroffene Natura2000- und Wasserschutzgebiete sowie EU-Badestellen |
| Schutzgut Kulturerbe | potenziell betroffene Kulturgüter von landesweiter Bedeutung |
Die Risikokarten werden durch Hochwasserrisikosteckbriefe1 (HWRSt) für jede Gemeinde ergänzt. Die in den Karten dargestellten Informationen sind dort tabellarisch aufgearbeitet.
Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) erstellt landesweit zentral die Hochwasserrisikokarten und Steckbriefe1. Dabei werden die in den Hochwassergefahrenkarten dargestellten Überflutungsflächen mit hoher (HQ10), mittlerer (HQ100) und geringer (HQextrem) Wahrscheinlichkeit mit der Landnutzung in den gefährdeten Flächen verschnitten. Neben der Darstellung dieser Flächen werden die Hochwasserrisikokarten um relevante Einzelobjekte wie Kulturgüter, IE-Anlagenstandorte / Seveso III-Betriebsbereiche, Natura2000- und Wasserschutzgebiete sowie Badestellen ergänzt.
Kartographische Grundlage für die dargestellte Landnutzung ist das Digitale Landschaftsmodell (Basis DLM) des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung (LGL). Die Zahl der potenziell von Hochwasser betroffenen Einwohnerinnen und Einwohner wird durch eine Verschneidung der Wohngebäude der Amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystems (ALKIS) mit der Anzahl der dort gemeldeten Wohnberechtigten und den Überflutungstiefen ermittelt. Die Angaben zu IE-Anlagenstandorte / Seveso III-Betriebsbereiche, Natura2000-Gebieten, Wasserschutzgebieten und Badestellen stammen aus dem Umweltinformationssystem (UIS) Umweltinformationssystem (UIS) des Landes Baden-Württemberg. Eine Arbeitsgruppe der Kulturverwaltungen in Baden-Württemberg hat die Archive, Museen und Bibliotheken von landesweiter Bedeutung und Kulturdenkmäler von besonderer Bedeutung nach § 12 des Denkmalschutzgesetztes ausgewählt, die relevant im Sinne des Hochwasserrisikomanagements sind. Weiterführende Informationen zur Methodik sind im Vorgehenskonzept enthalten (s.u.).
Zudem werden in den Hochwasserrisikokarten die Datensätze aus den Hochwassergefahrenkarten (z. B. Schutzeinrichtungen des technischen Hochwasserschutzes) und die bei der Berechnung berücksichtigten Gewässer (HWGK-Gewässer) dargestellt.
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